Marktnews Ringen um ein EU-weites Ölembargo gegen Russland geht weiter
Im Zuge der Ölpreisbewegungen seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts gewannen Heizöl, Diesel und Benzin deutlich stärker an Wert als Rohöl. Grund sind die knappen Verarbeitungskapazitäten und die Verschiebung der Lieferketten.
Nach Einschätzung des saudischen Energieministers Abdulaziz bin Salman wurden weltweit zu viele Raffinerien stillgelegt. Die steigenden Ölpreise seien nach seiner Ansicht weit weniger durch ungenügende Rohölförderung als durch Verarbeitungslücken zu begründen. Knappheit bei den Ölprodukten herrscht auch in den USA. Das führt dazu, dass die Benzinpreise kurz vor Beginn der «Driving Season» auf ein neues Rekordhoch getrieben wurden. Unterdessen geht das Ringen um ein EU-weites Ölembargo gegen Russland weiter. «In den nächsten Tagen werden wir zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen, da bin ich zuversichtlich», sagte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock am Rande eines EU-Aussenministertreffens in Brüssel. Nach wie vor wird jedoch das geplante EU-Ölembargo von Ungarn blockiert, welches 60 Prozent seines Ölbedarfs aus Russland bezieht. Ungarn fordert neben einer längeren Übergangsfrist Finanzhilfen von knapp 20 Milliarden Euro. Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich zudem auf die US-Bestandsdaten des API (American Petroleum Institute), welche heute veröffentlicht werden. Es wird bei Rohöl ein Aufbau der Bestände erwartet, bei den Produkten jedoch ein leichter Bestandsabbau.