Marktnews ICE: Futures steigen
Die ICE-Brent-Rohöl-Futures gaben in den frühen asiatischen Handelsstunden nach, nachdem sie in der vorherigen Sitzung aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland um mehr als 3 $/bl gestiegen waren.
Am 23. Oktober hatten die Ölpreise sprunghaft angezogen, nachdem westliche Sanktionen angekündigt wurden, die darauf abzielen, die Energieexporte Russlands einzuschränken. Die USA verhängten umfassende Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil, die diese Unternehmen weltweit von Finanztransaktionen in US-Dollar ausschliessen könnten. Die EU verabschiedete ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland, das ein Verbot von LNG-Importen aus Russland in die EU beinhaltet. Die Sanktionen führten zu einem Anstieg der Spotprämien für Rohöl aus dem Golfgebiet, da erwartet wird, dass Raffinerien in Indien und China ihre Importe aus Russland ersetzen müssen. Die Nachfrage nach Rohöl aus dem Atlantikbecken dürfte zunehmen, da chinesische Raffinerien nach Alternativen zum russischen ESPO Blend suchen. Dies könnte die Preise für brasilianisches und westafrikanisches Rohöl stützen. In Europa stoppen Marktteilnehmer den Handel mit Litasco, einer in der Schweiz ansässigen Tochtergesellschaft von Lukoil. Zudem könnten sich einige Unternehmen von der Raffinerie-Sparte von Rosneft in Deutschland zurückziehen – ebenfalls als Reaktion auf die Sanktionen. Im Bereich der globalen Handelsbeziehungen gab China bekannt, dass es in den kommenden Tagen Handelsgespräche mit den USA in Malaysia führen werde. Allerdings vermied Peking, die Aussage des Weissen Hauses zu bestätigen, dass der chinesische Präsident Xi Jinping noch in diesem Monat US-Präsident Donald Trump treffen werde. Das geplante Treffen signalisiert, dass beide Seiten weiterhin bereit sind, miteinander zu verhandeln, nachdem die Handelsbeziehungen in den letzten Wochen angespannt waren.