Marktnews  Rohölpreise steigen nach US-Blockade gegen Lukoil-Verkauf und geopolitischen Spannungen

Die ICE Brent-Rohöl-Futures stiegen in den frühen asiatischen Handelsstunden, nachdem die USA den Verkauf des internationalen Geschäfts des sanktionierten russischen Unternehmens Lukoil blockiert hatten.
Die US-Sanktionsbehörden lehnten den Vorschlag des Handelsunternehmens Gunvor ab, Lukoils internationales Geschäft zu übernehmen. Das US-Finanzministerium erklärte, dass der Kreml-nahe Konzern keine Lizenz erhalten werde, solange der Krieg in der Ukraine andauere.
Lukoil hatte zuvor angekündigt, das Angebot von Gunvor zum Kauf seiner österreichischen Tochtergesellschaft anzunehmen, jedoch keine Verhandlungen mit anderen Interessenten zu führen. Nach der US-Entscheidung zog Gunvor sein Angebot zurück und kritisierte die Vorwürfe der US-Behörden als „falsch und irreführend“.
In anderen Märkten kaufte der thailändische Energiekonzern PTT erstmals eine Ladung von Guyanas neuer Rohölsorte Golden Arrowhead für eine Dezember-Lieferung. Guyana-Rohöl wird meist nach Europa exportiert, doch gesunkene Preisaufschläge ermöglichten einen Export nach Asien.
Unterdessen planen Raffinerien im Asien-Pazifik-Raum, ihre Dezember-Bestellungen für saudisches Rohöl zu erhöhen, da Saudi Aramco die Preise für die Region gesenkt hat. Marktquellen erwarten eine Steigerung der Bestellungen um 500.000–650.000 bl/Tag.
Gleichzeitig halten ukrainische Drohnenangriffe auf russische Raffinerien an, darunter Angriffe auf Lukoils Raffinerie in Wolgograd (Kapazität: 290.000 bl/Tag) und eine kleinere Raffinerie in Nowoschachtinsk (100.000 bl/Tag). Seit Ende Oktober wurden in mehreren russischen Regionen Alarmmeldungen und Flughafenschliessungen gemeldet, oft im Zusammenhang mit Drohnenaktivitäten.

1 USD = 0.8075

Stand: 7.11.2025, nächstes Update: 10.11.2025

Die Marktnews beziehen sich auf die Entwicklung der internationalen Rohöl- und Produktnotierungen. Die effektive Preisentwicklung in der Schweiz kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Transportkosten, Rheinfrachten oder Dollarkurs jedoch abweichen. Migrol übernimmt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der auf dieser Seite publizierten Informationen.