Marktnews Stärkere globale Ölnachfrage trifft auf tiefe Lagerbestände
Die Ölpreise haben auch am Freitag deutlich zugelegt. Dabei wurde die 86 Dollar-Marke für Rohöl der Nordseesorte Brent zeitweise deutlich durchbrochen. Nach der Entspannung der Exportprobleme in Kasachstan und Libyen werden die Preisrisiken nun wieder auf der Nachfrageseite vermutet.
Eine immer stärkere globale Ölnachfrage trifft auf tiefe Lagerbestände sowie ein knappes Ölangebot der OPEC+. So hat die OPEC+ im Dezember die Förderung nur um rund 300'000 Fass pro Tag, statt der vereinbarten 400'000 Fass pro Tag, gesteigert. Hinzu kommen historisch geringe Reservekapazitäten. Nur Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) könnten bei ernsthaften Knappheiten ihre Fördermengen zusätzlich ausweiten. Erste Analysten sprechen bereits wieder von der 100 Dollar-Marke für die Rohölsorte Brent. Ein weiterer Grund für den jüngsten Preisschub ist die Erwartung der Internationalen Energieagentur, dass die Nachfrage trotz Omikron im Verlauf des Jahres deutlich ansteigt. Verhindern könnte dies die schwächelnde Konjunktur Chinas, wo die Mobilität immer weiter eingeschränkt wird. China will um jeden Preis die Ausbreitung der Pandemie vor den Olympischen Spielen verhindern und bleibt damit einer der grössten Unsicherheitsfaktoren für die weitere Nachfrage- und Preisentwicklung.