Marktnews Preise bleiben volatil
Die Marktteilnehmer suchen nach Orientierung. Bisher war ziemlich klar: Ein knappes Ölangebot sowie die Sanktionen gegen Russland werden die Preise noch weiter in die Höhe treiben.
Doch die Zinswende, vor allem in den USA, bringt Rezessionssorgen mit sich. Auf jede neue Inflationsmeldung kann mit höheren Zinsen reagiert werden, was wiederum weniger Wachstum und dadurch eine tiefere Ölnachfrage bedeutet. Die Erwartungen an die globale Ölnachfrage waren auch schon besser. Gingen die Analysten Anfang des Jahres noch von einem Wachstum von 3-4 Prozent aus, erwartet die Internationale Energieagentur mittlerweile weniger als 2 Prozent. In dieses Bild passen die aktuellen US-Lagerbestandsdaten, welche einen überraschend starken Aufbau bei den Rohölbeständen auswiesen. Bisher haben die Ölsanktionen der EU die Menge der russischen Ölexporte kaum beeinträchtigen können. Statt in die EU wird nun russisches Öl in die übrige Welt verkauft. Preisstützend wirkt, dass die chinesische Ölnachfrage wieder am Ansteigen ist, da die weitläufigen Lockdowns in China inzwischen wieder aufgehoben worden sind. Ausserdem sind in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gefallen. Das Niveau der Anträge war bereits zuvor niedrig, was auf einen robusten US-Arbeitsmarkt hinweist.