Marktnews  Ölnotierungen nach wie vor sehr volatil

Ähnlich wie beim Erdgas läuft der Ölhandel im Moment nicht mehr in den üblichen geordneten Bahnen. An den Börsen herrschen zurzeit vor allem Rezessions-, Inflations- und Zinssorgen.
Gleichzeitig haben die Marktteilnehmer aber auch die Angebotssituation im Fokus. Sowohl in Libyen wie auch in Ecuador sind die Ölexporte in den letzten Wochen aufgrund politischer Unruhen eingebrochen. Die Ölnotierungen haben nach dem Beschluss der G7-Staaten nachgegeben. Als Reaktion auf Russlands Krieg wollen die G7-Staaten den Preis für russisches Öl deckeln. Die Staats-und Regierungschefs der G7 haben vereinbart, dass sich die Regierungen in den kommenden Wochen um die Details eines so genannten «Price Cap» also eine Preisobergrenze kümmern, und verschiedene Wege dorthin prüfen wollen. Die Ölnotierungen haben bisher noch nicht auf die Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) von gestern Abend reagiert. Diese zeigten im Vergleich zur Vorwoche einen deutlichen Abbau der Rohölbestände von beinahe 10 Mio Fass. Heute trifft sich die Fördergemeinschaft OPEC+ um bei einer Onlinekonferenz die Förderstrategie für den August festzulegen. Es wird erwartet, dass die Allianz den Ölhahn weiter aufdrehen dürfte. Für Juli hatte die OPEC+ ein Förderanhebung von täglich 648'000 Fass beschlossen. Ein ähnlicher Schritt soll nun auch für den August folgen. Ob das absehbare Produktionsplus die Ölnotierungen sinken lässt, ist unklar. Die bisherigen Beschlüsse der OPEC+ hatten keinen nachhaltigen Effekt.

1 USD = 0.9562

Stand: 30.6.2022, nächstes Update: 1.7.2022

Die Marktnews beziehen sich auf die Entwicklung der internationalen Rohöl- und Produktnotierungen. Die effektive Preisentwicklung in der Schweiz kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Transportkosten, Rheinfrachten oder Dollarkurs jedoch abweichen. Migrol übernimmt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der auf dieser Seite publizierten Informationen.