Marktnews Ölnotierungen bleiben vor dem Wochenende volatil
Die Ölnotierungen befinden sich auf einer Achterbahnfahrt. Enttäuschende Nachrichten zur US-Ölnachfrage und dem OPEC-Beschluss schicken die Ölpreise auf Zick-Zack-Kurs.
Die OPEC+ hat sich am Mittwoch auf eine Produktionserhöhung um nur 100'000 Fass pro Tag einigen können. Dies ist nicht nur für US-Präsident Joe Biden eine herbe Enttäuschung, auch die übrigen Marktteilnehmer hatten mehr erwartet. Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China und den USA schüren zudem Rezessionsängste. Die Benzinnachfrage in den USA ist trotz der «Driving Season» bemerkenswert tief. Dies führt zur Auffassung, dass der konjunkturelle Abschwung in den USA bereits begonnen hat. Für Unruhe bei den Tradern sorgen die Spannungen um Taiwan. Sollten die Drohgebärden Chinas nach dem Besuch von Nancy Pelosi eskalieren, dürfte die Weltwirtschaft nach der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine einen weiteren Schlag zu verkraften haben. Taiwan ist ein wichtiger Lieferant von Mikrochips für zahlreiche Branchen. Für Auftrieb sorgen zudem Machtkämpfe in der schiitischen Anhängerschaft im Irak. Dies sorgt für Unsicherheit, was die Stabilität des Landes sowie des Ölsektors betrifft. Das Nachbarland Iran hat ein Verhandlungsteam nach Wien geschickt, um an Atomverhandlungen mit dem Westen teilzunehmen. Sollte eine Lösung zustande kommen, würden die Ölsanktionen gegen den Iran aufgehoben und es könnten zusätzliche 1.3 Mio. Fass pro Tag auf die Märkte fliessen. In Europa werden die Ölprodukte aber durch die höchsten Transportkosten aller Zeiten verteuert. Solange kein Regen fällt, werden auch die Preise nicht nachhaltig sinken.