Marktnews Preise zum Wochenstart rückläufig
Die Einschätzung von Angebot und Nachfrage zählt zu den wichtigsten Faktoren für die Preisbildung. Momentan prägen die Ängste vor einer globalen Rezession den Handel, entsprechend zeigen sich die Notierungen aktuell rückläufig.
Letzte Woche hat die Bank of England die stärkste Leitzinsanhebung seit 27 Jahren bekannt gegeben, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Bank rechnet damit, dass die britische Konjunktur im letzten Quartal in eine Rezession rutscht. Auch Länder wie die USA und China präsentierten letzte Woche enttäuschende Wirtschaftsdaten. Eine sinkende Ölnachfrage wäre deshalb als Folge keine Überraschung. Stützend wirken die positiven US-Beschäftigungszahlen, welche deutlich mehr anstiegen als zuvor erwartet wurde. Von einer Entwarnung am Ölmarkt kann jedoch keine Rede sein. Das Angebot gilt weiterhin als knapp, nicht zuletzt aufgrund der scharfen Sanktionen gegen Russland. Dem könnte eine Wiederaufnahme des Atomvertrages zwischen dem Westen und dem Iran entgegenwirken. Die Atomverhandlungen sind letzte Woche in Wien wieder aufgenommen worden. Bei einem positiven Ausgang der Verhandlungen könnten die Ölsanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. In der Folge würden etwa 1.3 Mio. Fass pro Tag zusätzlich auf die Märkte fliessen. Auftrieb erhalten die Ölnotierungen durch den Rückgang der aktiven US- Bohranlagen sowie der momentan eingestellten Ölförderung in Kasachstan auf dem Kashagan-Ölfeld wegen eines Lecks. In Europa bleibt die Versorgungslage sehr kritisch, was die Transportkosten weiter in die Höhe treibt.