Marktnews Brent- und Nymex-Rohöl steigen im frühen Handel leicht und setzen die Gewinne vom Vortag fort.
Grund dafür ist die starke chinesische Ölnachfrage, die in diesem Jahr die Prognosen übertroffen hat und trotz des Handelskonflikts mit den USA weiter steigen dürfte.
Im März erreichten Chinas Rohölimporte mit 12 Mio. bl/Tag einen 20-Monats-Höchststand, und laut der Analyse-plattform Vortexa dürften die Importe auch im April hoch bleiben. Die Raffineriedurchsätze lagen im ersten Quartal bei durchschnittlich 14,8 Mio.bl/Tag und erreichten im März 14,9 Mio.bl/Tag. Der chinesische Rohölkauf zeigt keine Abschwächung: Während China im Juli 3 Mio.bl weniger Rohöl aus Lateinamerika importierte, stiegen die Käufe vom Spotmarkt der Golfregion im selben Zeitraum um 4,5 Mio. bl. Zusätzliche Unterstützung kommt von Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump sprach von jüngsten Treffen zu Handelsgesprächen, was jedoch von der chinesischen Regierung dementiert wurde. Laut dem chinesischen Aussenministerium gibt es weder Verhandlungen noch eine Einigung, und die USA sollten alle unter Trump eingeführten Zölle einseitig zurückziehen, um Differenzen im Dialog beizulegen. Gleichzeitig verklagen zwölf US-Bundesstaaten die Trump-Regierung wegen ihrer Zollpolitik. Sie argumentieren, die Zölle seien illegal, trieben die Verbraucherpreise in die Höhe und gefährdeten das Wirtschaftswachstum. Die Klage kritisiert, dass der Präsident ohne Zustimmung des Kongresses gehandelt habe. Die US-Regierung greift zudem auf Notstandsbefugnisse zurück, um Umweltprüfungen für grosse Energieprojekte wie Öl- und Gasförderung deutlich zu beschleunigen, wobei die Prüfungszeit auf weniger als einen Monat verkürzt wird – 26-mal schneller als üblich.