Interview zum Thema Photovoltaikanlage Mit dem Photovoltaik-Experten
Eine Photovoltaikanlage produziert Strom. Wenn dieser grösstenteils selber genutzt wird, lohnt sich eine solche Anlage am meisten. Wie viel aber grundsätzlich durch die Installation einer Photovoltaikanlage eingespart werden kann, ist von Haus zu Haus anders. Aus diesem Grund haben wir mit dem Photovoltaik-Experten, Herrn Mathias Lude, gesprochen und ihn über das Sparpotenzial, die Vorteile, die Fördergelder etc. ausgefragt.
Weshalb sollte man auf Solarenergie umsteigen?
Solarenergie ist auch in der Schweiz ausreichend vorhanden. Die Solarenergie kann fossile Brennstoffe ersetzen und dadurch Umweltbelastungen, wie CO2–Emissionen, stark reduzieren. Zudem bestehen weder Sicherheitsrisiken noch internationale Abhängigkeiten.
Was macht die Photovoltaikanlage zu einer umweltfreundlichen Lösung?
Die Solarenergie ist auch in der Schweiz im Überfluss vorhanden. Die jährliche Einstrahlung auf ihre Fläche ist etwa 200-mal höher als der Verbrauch im gleichen Zeitraum. Wie bereits oben erwähnt, kann die Solarenergie fossile Brennstoffe ersetzen und dadurch Umweltbelastungen stark reduzieren. Die Nutzung dieser Energiequelle ebnet den Weg zu einer sauberen, sicheren und unabhängigen Energieversorgung für die Schweiz.
Was bedeutet «sauberer Strom»?
Durch die umweltfreundliche Produktion von Solarstrom spricht man allgemein auch von sauberem Strom, da nur die Sonne von der Natur benötigt wird, welche bereits vorhanden ist.
Stimmt es, dass die Herstellung von Solarmodulen mehr Energie benötigt, als diese während ihrer Lebensdauer erzeugen?
Wir vergleichen die graue Energie, die zur Herstellung und Entsorgung einer Photovoltaikanlage benötigt wird, mit der entsprechenden Energie, die in europäischen Kraftwerken dank der Solarstromproduktion eingespart werden kann. Darauf basierend beträgt die energetische Amortisationsdauer je nach Herkunft der Module 1,5 bis 2,2 Jahre. Somit kann eine Photovoltaikanlage während ihrer mindestens 30-jährigen Betriebsdauer die zur Herstellung benötigte, nicht erneuerbare Primärenergie, 14- bis 20-mal einsparen.
Enthalten die Solarmodule giftige Stoffe?
Fast alle in der Schweiz verwendeten Solarmodule bestehen aus kristallinem oder amorphem Silizium. Silizium ist nicht giftig und wird aus Quarzsand gewonnen. Anteilsmässig bestehen die Panels zu 80% bis 96% aus Glas, zu 10% bis 19% aus Aluminium, Kupfer und Kunststoff sowie zu 0,1% bis 0,2% aus Halbleitermetallen. Glas, Aluminium und andere Metalle werden wiederverwertet.
Die umstrittenen Photovoltaik-Module aus Cadmium-Tellurid werden in der Schweiz praktisch an keinem Ort eingesetzt. Bei sachgerechter Entsorgung haben aber auch diese Module eine hervorragende Ökobilanz.
Stimmt es, dass Photovoltaikanlagen Elektrosmog verursachen?
Literaturrecherchen sowie eigene theoretische und messtechnische Untersuchungen des Bundesamt für Umwelt (BAFU) zeigen, dass Immissionen einer Photovoltaikanlage gemessen an den Immissionsgrenzwerten der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) an den typischen Aufenthaltsorten von Menschen gering sind.
Wieviel kostet eine Photovoltaikanlage ungefähr?
Die Kosten pro Kilowatt-Peak (kWp) Photovoltaik-Leistung (ohne Förderung) umfassen nicht nur die Solarmodule, sondern die gesamte Anlage. Preisunterschiede hängen dabei wesentlich von der Grösse der Anlage ab. Je grösser die Anlage ist, desto kleiner sind die Preise pro kWp. Im Klartext heisst das für Photovoltaikanlagen, dass beispielsweise die Montage von Solarmodulen auf dem Dach erst einmal Aufwand und Geld kostet, der finanzielle Unterschied zwischen 30 und 40 kWp jedoch nicht mehr so gross ist, wie bei 5 und 15 kWp. Bei Anlagen zwischen 5 und 15 kWp sollten Sie mit Kosten zwischen CHF 2'000.– und CHF 2'900.– rechnen. Die Fixkosten umfassen Planung, Genehmigung, Baugerüst und Inbetriebnahme. Fixkosten fallen bei kleinen, sowie grossen Anlagen an und steigen nicht proportional mit der Anlagengrösse. Bei grösseren Anlagen sind die Fixkosten je kWp also geringer als bei kleineren Anlagen oder einfacher gesagt: Die Kosten für Planung, Anschluss und Einrüstung verteilen sich bei grösseren Anlagen besser. Bei 50 bis 100 kWp liegt man nur noch bei CHF 1'500.–. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit macht es deshalb häufig Sinn, geringfügig mehr zu investieren, um dafür eine deutlich grössere Photovoltaikanlage zu erhalten.
Anlagengrösse |
Kosten Indach-Montage pro kWp |
Kosten Aufdach-Montage pro kWp |
0 - 5 kWp | CHF 3'600.– | CHF 2'900.– |
5 - 10 kWp | CHF 3'100.– | CHF 2'500.– |
10 - 15 kWp | CHF 3'000.– | CHF 2'000.– |
15 - 30 kWp | CHF 2'700.– | CHF 1'800.– |
30 - 50 kWp | CHF 2'400.– | CHF 1'600.– |
> 50 kWp | CHF 2'300.– | CHF 1'500.– |
«Für die Installation einer Photovoltaikanlage erhalten Sie Fördergelder.»
Wie lange hält eine Photovoltaikanlage?
Die Hersteller von Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung geben Garantien zwischen 20 und 25 Jahren. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt bei 30 bis 40 Jahren. Auch Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung haben eine Lebensdauer von über 25 Jahren.
Ist mein Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet? Welche Anforderungen müssen erfüllt sein?
Jede ganzjährig unbeschattete Dachfläche, die nicht mehr als 45° von Süden abweicht, eignet sich besonders gut für Solarstromanlagen. Auch Dächer mit Ausrichtung Ost-West und Fassaden werden dank sinkender Preise der Photovoltaikmodule immer öfter zur Stromerzeugung genutzt.
Wie viel kann ich durch eine Photovoltaikanlage sparen?
Es ist grundsätzlich eine fallspezifische Berechnung und hängt stark vom Nutzungsverhalten der Bewohner ab. Deshalb kann kein Pauschalbetrag genannt werden.
Wie viel Energie erzeugt eine Photovoltaikanlage ungefähr?
Als Faustregel gilt im Schweizer Mittelland ein Energieertrag von 180 kWh pro Quadratmeter und Jahr. 20 m2 Modulfläche produzieren ungefähr den Haushaltstrombedarf eines typischen 3- bis 4-Personen-Haushalts.
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Benötige ich einen zusätzlichen Speicher?
Dies muss individuell abgeklärt werden. Grundsätzlich gilt: Die Speichergrösse kann gemäss zwei Faustregeln berechnet werden
(Quelle: Stationäre Stromspeicher in Gebäuden):
- Batteriegrösse auf Photovoltaikanlage anpassen
Formel: Leistung Photovoltaikanlage (kWp) x 1,5 ≙ Speicherkapazität (kWh)
Beispiel: Für eine 6 kWp Photovoltaikanlage wird ein 9 kWh Speicher installiert. - Batterie an Stromverbrauch anpassen
Formel: Jahresstromverbrauch (kWh) / (2*365) ≙ Speicherkapazität (kWh)
Beispiel: Haushalt mit 6'000 kWh Jahresenergieverbrauch geteilt durch die Anzahl Halbtage pro Jahr (2*365) ergibt einen Speicher mit 8,2 kWh Kapazität.
Wie funktioniert die Energieerzeugung mit einer Photovoltaikanlage?
Die klassische kristalline Silizium-Solarzelle besteht aus zwei aufeinanderliegenden Siliziumschichten. Zwischen den Schichten entsteht eine elektrische Potenzialdifferenz. Bei Sonneneinstrahlung bewegen sich freie Elektronen von der Schicht mit dem tieferen Potenzialniveau zur Schicht mit dem höheren Niveau. Diese Potenzialdifferenz kann über einen angeschlossenen Stromkreis als elektrische Energie genutzt werden. Es fliesst elektrischer Gleichstrom.
Der Wechselrichter (Inverter) wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der im Haushalt verwendet oder ins Stromnetz eingespeist wird
Erhalte ich für die Installation einer Photovoltaikanlage Fördergelder?
Ja durch die Firma Pronovo wird eine Einmalvergütung für Eigenverbrauchsanlagen ausbezahlt.
Quelle: https://www.swissolar.ch/fileadmin/user_upload/Swissolar/Umwelt_Perspektiven_4_2013_Seite_9.pdf
Interview-Reihe: Teil 3
Falls Sie Fragen oder Interesse an einer Photovoltaikanlage haben, können Sie uns gerne kontaktieren:
Energie- und Wärmelösungen
Migrol AG
Soodstrasse 52
8134 Adliswil
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Kontakt Hotline 0800 222 555 (Gratisnummer)
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