Marktnews  Ölnotierungen haben deutlich nachgegeben

Die Ölnotierungen haben seit gestern deutlich nachgegeben. Dennoch sind die Preise gegenüber dem Jahresbeginn um knapp 50 Prozent angestiegen.
Für etwas Zuversicht am Ölmarkt hatten zuletzt Bemerkungen von US-Präsident Joe Biden gesorgt, der eine Rezession in den USA für abwendbar hält. Konjunktursorgen löst vor allem der entschlossene Kampf der US-Notenbank gegen die hohe Inflation aus, welchen sie mit zuletzt deutlichen Zinsanhebungen führt. Zudem will die EU 90 Prozent der russischen Öleinfuhren per Boykott aussperren. Die Sanktionsrhetorik schlägt nicht zuletzt deshalb so gravierend ein, weil sich der Ölmarkt nach den Corona-Verwerfungen in einer nach wie vor angespannten Lage befindet. Sichtbar wird das unter anderem anhand der globalen Lagerbestände, welche sich von einem Tief zum nächsten bewegen. Die US-Regierung bemüht sich zwar mit der Freigabe von strategischen Ölreserven um Linderung des Problems, der Erfolg dabei ist jedoch in Frage zu stellen. Kommt hinzu, dass die angezapften Sicherheitsreserven bei längerer Fortdauer bis Oktober auf ein 40-Jahres-Tief (!) sinken dürften. Spätestens dann müsste wohl die Notbremse gezogen werden. Im Fokus der Marktteilnehmer stehen heute die Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Erneut wird mit einem Abbau bei den Rohöl- und Benzinbeständen gerechnet.

1 USD = 0.9681

Stand: 22.6.2022, nächstes Update: 23.6.2022

Die Marktnews beziehen sich auf die Entwicklung der internationalen Rohöl- und Produktnotierungen. Die effektive Preisentwicklung in der Schweiz kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Transportkosten, Rheinfrachten oder Dollarkurs jedoch abweichen. Migrol übernimmt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der auf dieser Seite publizierten Informationen.