Marktnews US-Rohölbestände deutlich tiefer als erwartet
Die Ankündigung, dass Russland ab heute die Gaslieferungen nach Europa auf 20 Prozent senken will, lässt die Gasnotierungen auf das höchste Niveau seit dem 10. März ansteigen.
Durch die Umstellung der Industrie von Gas auf Heizöl besteht allerdings die Gefahr, dass auch Öl früher oder später ebenfalls zu den letzten Höchstständen steigen könnte. Diese lagen rund 35 Prozent (!) höher als heute. Das muss jedoch nicht zwangsläufig so kommen, wenn die Wirtschaft weiter heruntergefahren wird. Dafür sorgen nicht nur beeinträchtigte Lieferketten und Personalknappheit, auch die Notenbanken tragen ihren Teil durch laufende Leitzinserhöhungen bei. Eine schwere Wirtschaftskrise soll unbedingt abgewendet werden. Entsprechend ist der nächste Zinsschritt der amerikanischen Notenbank Fed schon für heute geplant. Es wird eine Zinserhöhung um 0.75 Prozentpunkte erwartet. Gestützt werden die Ölnotierungen, weil die OPEC-Gemeinschaft nach wie vor nicht in der Lage ist, die vereinbarten Förderquoten einzuhalten. Der Aufwärtstrieb wird aber auch etwas gebremst, weil die Ölförderung in Libyen wieder aufgenommen werden konnte. Die Förderung war wegen Protesten in den letzten Wochen stark eingeschränkt. Die Instabilität des Landes lässt allerdings wenig Hoffnung auf eine kontinuierliche Exportleistung zu. Die Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API) wiesen gestern einen deutlich stärkeren Abbau der US-Rohölbestände aus als erwartet. Die offiziellen Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) werden heute Nachmittag veröffentlicht. Sollten diese den starken Rückgang der Bestände bestätigen dürften die Ölnotierungen weiter zulegen.