Marktnews  US-Bestandszahlen im Fokus der Marktteilnehmer

Hinzu kommen die Exportdrosselungen Russlands. Russland will seine Exporte im August um weitere 100'000 bis 200'000 Fass pro Tag kürzen. Dies wären preistreibende Faktoren, wenn da nicht die jüngsten Konjunkturdaten aus China vorliegen würden. Die Wirtschaft der Volksrepublik wuchs im zweiten Quartal um 6.3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zuvor wurde ein Plus von 7.3 Prozent erwartet. Analysten sehen zwar eine steigende Ölnachfrage Chinas, die Investoren haben jedoch vor allem die übergeordneten Daten wie das BIP-Wachstum im Fokus. Unklar bleibt, ob die Konjunkturmassnahmen Chinas in diesem Jahr noch greifen werden. Für zusätzlichen Abwärtsdruck sorgt, dass die Ölförderung auf dem El Sahara-Ölfeld in Libyen wieder aufgenommen werden konnte. Demonstrationen hatten zuvor für einen Förderunterbruch gesorgt. Insgesamt jedoch dürfte die Förderreduktion der OPEC-Plus sowie Saudi-Arabiens und Russlands in den nächsten Monaten höchstwahrscheinlich zu Angebotsengpässen und Preissteigerungen führen. Heute Abend werden die aktuellen Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht. Sowohl bei Rohöl-wie auch bei den Produkten wird ein Bestandsabbau erwartet. Zudem rechnet die Energy Information Administration (EIA), dass die Förderung in den wichtigsten US-Schieferölbecken im nächsten Monat stark zurückgehen dürfte. Zwar hat die OPEC schon vor Zehn Jahren ein Abflauen des Schieferölbooms erwartet, doch seit Beginn des Ukrainekrieges erlebt die US-Schieferölproduktion ein Comeback.