Marktnews  Ölnotierungen steigen weiter stark an

Die Ölnotierungen haben am Dienstag ihre jüngste Rally fortgesetzt. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent hat dabei den höchsten Stand seit 2014 erreicht.
Mit dieser Entwicklung liegt Öl im Trend der allgemeinen Energiemärkte. Bei Gas und Strom verlief der Preisanstieg jedoch deutlich extremer. Die Ölpreise dürften weiter ansteigen, bis sich eine erkennbare Überversorgung am Markt einstellen wird. Der reine Verdacht für eine Überversorgung, der durch Lockdowns oder Einschränkungen der Fliegerei prognostiziert wird, reicht nicht mehr aus, um die Ölpreise zu besänftigen. Selbst die Rückkehr Libyens und Kasachstan zur vollen Versorgungsleistung brachten nur geringfügige Preisdämpfer zustande. Ähnlich sieht es beim Verkauf von Ölmengen aus strategischen Reserven aus. Die letzte Aktion der USA hatte kaum einen Einfluss auf die Preise. Erwähnenswert ist jedoch die US-Schieferölindustrie, denn die Anzahl der eingesetzten Bohrgeräte steigt kontinuierlich an. Mitte des Jahres könnten wieder so viele Anlagen in Betrieb sein, wie vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Doch bis diese Mengen auf den Markt fliessen, werden noch weitere sechs bis neun Monate vergehen. Kurzfristig ist also auch von dieser Seite keine Preisentlastung zu erwarten. In den USA war gestern ein Feiertag, deshalb werden die wöchentlichen US-Mineralöllagerbestände mit einem Tag Verzögerung veröffentlicht. Morgen Mittwoch gibt das American Petroleum Institute (API) seine Zahlen bekannt, am Donnerstag folgen die Zahlen der US-Energiebehörde.

1 USD = 0.9145

Stand: 18.1.2022, nächstes Update: 19.1.2022

Die Marktnews beziehen sich auf die Entwicklung der internationalen Rohöl- und Produktnotierungen. Die effektive Preisentwicklung in der Schweiz kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Transportkosten, Rheinfrachten oder Dollarkurs jedoch abweichen. Migrol übernimmt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der auf dieser Seite publizierten Informationen.