Marktnews  Ölnotierungen bleiben weiterhin sehr volatil

Schon in der letzten Woche zeichnete es sich ab, dass die Ölpreise etwas von der Aufwärtsdynamik verlieren könnten. Nachdem die Preise zuvor noch stagnierten folgte nun in dieser Woche ein temporärer Einbruch.
Der kurze Preiseinbruch war jedoch auf den ersten Blick erstaunlich, denn fast täglich wird von den Analysten die knappe Versorgungslage im Rohölmarkt erwähnt. Noch schlimmer sieht es jedoch bei den Produkten aus. Die reduzierten Raffineriekapazitäten sorgen auf beiden Seiten des Atlantiks für tiefe Bestände bei Diesel, Benzin und Heizöl. Wie in einigen europäischen Ländern erwägt nun auch die USA temporäre Steuersenkungen auf Treibstoffe einzuführen, um die Säulenpreise zu senken. Bis Ende dieser Woche soll diesbezüglich eine Entscheidung getroffen werden. Doch im Fokus der Marktteilnehmer stehen auch die globalen Konjunkturprognosen, und diese schliessen eine weltweite Rezession nicht aus. Wäre dies der Fall, würde die globale Ölnachfrage einbrechen. Im Vorfeld einer Rezession steigt die Inflation. Mit einer Erhöhung der Leitzinsen versuchen die Notenbanken, die Inflation zu kontrollieren. Erst letzte Woche hatte die US-Notenbank FED den Leitzins um 0.75 Prozent erhöht. Dies war der grösste Zinssprung seit den 1990er Jahren. Die Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API) überraschten, sie zeigten gestern beim Rohöl einen deutlichen Aufbau entgegen eines erwarteten Abbaus. Die offiziellen Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) werden heute Nachmittag veröffentlicht.

1 USD = 0.9649

Stand: 23.6.2022, nächstes Update: 24.6.2022

Die Marktnews beziehen sich auf die Entwicklung der internationalen Rohöl- und Produktnotierungen. Die effektive Preisentwicklung in der Schweiz kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Transportkosten, Rheinfrachten oder Dollarkurs jedoch abweichen. Migrol übernimmt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der auf dieser Seite publizierten Informationen.