E-Mobilität, Energieberatung

E-Trucks Nachhaltiger Güterverkehr?

Die Zahl zugelassener E-Trucks in der Schweiz steigt und auch Hersteller wie Volvo, Renault oder Opel produzieren inzwischen in Serie. Doch sind E-Trucks heute bereits alltagstauglich? Und wie funktioniert das Laden grosser elektrischer Nutzfahrzeuge? Wir verraten, was Sie dazu wissen müssen.

E-Trucks, also elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge, rücken zusehends in den Fokus. So hat sich die Anzahl der Neuzulassungen von E-Lastwagen innerhalb der Schweiz von 128 im Jahr 2021 auf 234 im Jahr 2022 fast verdoppelt. (Quelle: Swiss eMobility) Dieser Trend wird sich durch neue Gesetze und Fördermöglichkeiten in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Ähnlich wie bei E-Autos gibt es jedoch einige Bedenken wegen der Reichweite, denn die Reichweite von E-Trucks variiert je nach Ladegewicht und Batteriegrösse.

Wichtig ist, im Güterverkehr zwischen Nah-, Regional- und Fernverkehr zu unterscheiden. Bereits eine Studie des Frauenhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung aus dem Jahr 2021 ergab, dass Kurzstrecken und die Hälfte der regionalen Touren mit den Reichweiten von E-Trucks sehr gut möglich sind. Besonders für innerstädtische Transporte bspw. von Lebensmitteln, Post oder Baustoffen waren E-Trucks also schon damals hervorragend geeignet.

Seitdem hat sich einiges getan, sodass E-Trucks heute für gewöhnlich Reichweiten von 300 Kilometern und mehr bewältigen. Die Ausdehnung der Schweiz von Nord nach Süd beträgt etwa 220 Kilometer und von Ost nach West rund 350 Kilometer (Quelle: EDA) – auch längere Tagestouren durch die Schweiz sind mit aktuellen Modellen somit problemlos möglich.

Innovation aus der Schweiz

Das Schweizer Unternehmen Designwerk zeigt sich in den letzten Jahren als Vorreiter und Innovator in der E-Mobilität. Das Unternehmen hat bereits 2021 auf sich aufmerksam gemacht, als einer ihrer batteriebetriebenen Trucks auf einer Teststrecke insgesamt 1099 Kilometer ohne Zwischenladung zurückgelegt hat und damit sogar einen "Guinness World Record" einfahren konnte. (Quelle: Automobilwoche)

Ende 2022 gingen die Schweizer noch einen Schritt weiter und präsentierten erstmals ein Batterieset mit einer Kapazität von 1’000 kWh, das theoretisch in verschiedenen Truck-Modellen angewendet werden kann. (Quelle: Chip E-Fahrer) Selbst beim Einsatz des Batteriesets in einen 42-Tonner sind je nach Ladung Reichweiten zwischen 580 und 640 Kilometern möglich – also bspw. die Strecke von Bern nach Köln. Aber auch andere Batterie- und Automobilhersteller arbeiten stetig daran, die Kapazität der Batterien und somit die Reichweite zu erhöhen. Diese Erfolge zeigen, dass der Einsatz von E-Trucks auch im Fernverkehr keine Zukunftsmusik mehr ist.

Laden von E-Trucks

Das Batterieset eines E-Trucks ist deutlich grösser als das eines elektrischen Pkw und benötigt bei vergleichbaren Ladeleistungen damit länger, relativiert sich jedoch bei hohen Ladeleistungen. Der Ladevorgang ist aber derselbe. In der Regel wird mit einem Typ-2- (Wechselstrom) oder CCS-Stecker (Gleichstrom) geladen. Je nach Grösse der Batterie und Ladeleistung variiert die Ladedauer. Volvo gibt beispielsweise an, dass das Laden ihrer E-Trucks zwischen 2 (Gleichstrom) und 9 Stunden (Wechselstrom) dauert. (Quelle: Volvo Trucks)


In der Schweiz gibt es ein gut ausgebautes Ladenetz. Trotzdem sind öffentliche Ladestationen für E-Trucks keine verlässliche Option, da die Abmessungen der Ladeplätze in der Regel für Pkw ausgelegt sind und auch die Preise für das Laden eines E-Trucks zu hoch ausfallen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, empfiehlt Migrol,
E-Ladestationen auf dem eigenen Betriebsgelände als primäre Stromquelle für den E-Truck zu installieren. Mit eigenen Lademöglichkeiten lassen sich zusätzliche Pausen für Ladungen vermeiden und die effektive Fahrzeit optimieren. Zudem können Wartezeiten an Zwischen-/ Zielorten geschickt für das Laden genutzt werden.

Laden auf dem Betriebshof ist die attraktivste Option

Migrol bietet verschiedene Konzepte an, um eine Ladeinfrastruktur für E-Trucks umzusetzen und begleitet die Kunden auf jedem Schritt. Das Angebot umfasst:

• Beratung
• Lieferung der Ladestation, Projektierung und Realisierung
• Lastmanagement inkl. PV-Integration
• Monitoring und Abrechnung

Dabei berät Migrol umfassend vom passenden Standort, den Netzanforderungen, dem Lastmanagement, der Photovoltaik-Integration bis zur Ladeinfrastruktur und vielem mehr. Für den Standort von Ladestationen auf bzw. vor dem Depot gibt es drei sinnvolle Platzierungen:

- Auf dem Betriebshof: Über Nacht und an Wochenenden stehen die elektrischen Lastwagen in der Regel still. Eine besonders schnelle Ladung ist also nicht nötig. Hier reichen niedrige bis mittlere Ladeleistungen zwischen 50 und 150 kW aus. Migrol bietet zudem ein passendes Lademanagement, um den Netzanschluss zu schützen, selbst wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig Strom beziehen.

- Auf Umschlagplätzen: Während Wartezeiten auf dem Umschlagplatz bzw. beim Be- und Entladen des E-Trucks kann problemlos parallel geladen werden. Da hier der Aufenthalt deutlich kürzer ist, sollte mit einer Leistung von 150 bis 380 kW geladen werden.

- Öffentliches Laden vor Umschlagplätzen: Es kann sinnvoll sein, vor Umschlagplätzen Ladestationen anzubieten, um Wartezeiten bis zum Be- bzw. Entladen zu überbrücken. Migrol bietet hierfür Ladestationen mit bis zu 350 kW an.


Experten sind sich einig, dass elektrifizierte Nutzfahrzeuge eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs spielen. Besonders im Regional- und Nahverkehr sind sie schon heute problemlos einsetzbar. Eigene Ladestationen auf dem Betriebsgelände gewährleisten hier eine sichere und verlässliche Ladung der Trucks und sind zudem die kostengünstigste Option zum Laden.

Wollen Sie eine Ladeinfrastruktur auf Ihrem Betriebsgelände umsetzen oder haben Fragen zum Angebot von Migrol? Kontaktieren Sie uns – wir stehen Ihnen gerne zur Seite.

Weitere spannende Informationen finden Sie hier.

2 Kommentare

HUBACHER HANSPETER
05.07.2023 10:58
Wohin und was kostet das Entsorgen der Batterie und was ist mit den Schadstoffen
Migrol AG Migrol AG
06.07.2023 14:35
Guten Tag Herr Hubacher,
die Entsorgung der Batterie übernimmt der Batterie-Importeur bzw. Fahrzeugimporteur. Dazu gibt es gesetzliche Richtlinien. Hier finden Sie weitere Informationen: https://www.inobat.ch/de/batterierecycling/.

Migrol AG

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